Unsere Materialien
Wir möchten Dir nicht nur schöne und zeitlose Taschen anbieten, sondern gehen noch einen Schritt weiter. Wir entwickeln ganzheitliche Produkte, die so natürlich und ressourcenschonend wie möglich sind. Wir verzichten auf schädliche und giftige Rohstoffe, verwenden viele recycelte Materialien und versuchen unser Möglichstes, um bei der Produktion unserer Taschen ganzheitlich auf unsere Umwelt zu achten. Bei der Auswahl der Materialien legen wir neben der höchstmöglichen Qualität insbesondere auf folgende Kriterien wert:
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Regionale Bezugsquellen zur Minimierung der Transportwege und zur besseren Überwachung der Lieferketten
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Größtmöglicher Recyclinganteil, um der Natur möglichst wenig neue Materialien zu entnehmen und um die bestehenden Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft maximal wiederzuverwenden
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Möglichst natürliche und nachwachsende Rohstoffe und eine nachhaltige, umweltschonende Herstellung
Für die Außenseite der Handtaschen verwenden wir eine Vielzahl an ausgewählten Materialien, die im Vorfeld von uns auf ihre Qualität und Langlebigkeit getestet werden. Wir verwenden nur solche Materialien, die unseren hohen Ansprüchen an Farbbeständigkeit, Verschleiss, Reiß- und Stoßfestigkeit, Formstabilität und Wetterbeständigkeit genügen. Wir möchten, dass Du lange Freude an unseren Taschen hast.
Meeresplastik
für saubere Weltmeere
Für das Innenfutter der Taschen sowie die Homebags greifen wir auf ein Material zurück, das aus Meeresplastik und recycelter Baumwolle gewonnen wird und zu über 90% aus recycleten Materialien besteht.
Das Garn beziehen wir von SEAQUAL®, einer Initiative, die in Kooperation mit lokalen Fischern, NGOs und Freiwilligen Plastik aus dem Meer sammelt und die Strände säubert. Der Plastikmüll wird zu Flocken verarbeitet, aus denen im nächsten Schritt Pellets gefertigt werden. Diese werden dann wiederum zu einem strapazierfähigen Garn weiterverarbeitet. Das Endprodukt besteht dann zu 10% aus recyceltem Meeresplastik und zu 90% aus recycelten PET Flaschen. Der Anteil des Meeresplastiks kann aufgrund der Materialbeschaffenheit leider nicht höher sein. Das Garn würde den Belastungen nicht standhalten, weil das durch das Wasser aufgeweichte Plastik brüchig ist. Da ganzheitliches Recycling aber unser Bestreben ist, wird der Restanteil des SEAQUAL® Garns durch ebenfalls recycelte PET Flaschen ergänzt. Für jedes Kilo SEAQUAL® YARN wird ein Kilo Meeresplastik aus dem Meer gefischt und recycelt.
Unser Stoff besteht zu fast 60% aus SEAQUAL® YARN, und zu über 30% aus recycelter Baumwolle und weiteren recyelten Fasern.
Holztextil
Nachwachsend aus nachhaltiger Waldwirtschaft
Unser Holztextil ist weich wie Leder und geschmeidig wie Stoff und wird doch aus echtem Holz gefertigt: Vegan, nachhaltig und lokal von einem deutschen Unternehmen. Das feine Material besteht aus hochwertigem Furnier, das ausschließlich aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Das dünne Echtholz (0,5 mm) wird mit einem Textilträger verbunden und anschließend gelasert. Durch die feine Gravur erhält die Holzoberfläche ihre Flexibilität.
Wir verwenden für unsere Taschen ein wunderschönes weißgelbliches Eschenholz. Die Esche gehört zu unseren wertvollsten Laubbäumen und findet sich in Auwäldern sowie an Bach- und Flussläufen. Bekannt ist die sehr elastische und stoßfeste Esche aufgrund ihrer Verwendung für Werkzeugstiele und Turngeräte. Das ring- und grobporige Holz zeigt einen typischen und ausdrucksstarken Charakter mit deutlich voneinander abgesetzten Jahresringen, die markant und streifig in der Optik sind. So kommt jede Tasche auf ihre besondere Weise anders zur Geltung und es entsteht ein hohes Maß an Individualität.
Piñatex
Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie
Piñatex ist ein besonders Material, das zu 72% aus Ananasfasern besteht, die bei der Lebensmittelindustrie als Abfall anfallen und normalerweise verbrannt oder weggeworfen werden.
Im Rahmen der Ananasernte auf den Philippinen werden zunächst die länglichen Blätter der Ananas-Pflanze eingesammelt. Mithilfe von Maschinen werden die Fasern der Blätter noch auf dem Feld extrahiert bzw. herausgelöst. Bei diesem Prozess fällt nicht verwendbare Biomasse an. Diese kann als natürlicher Dünger oder Biokraftstoff eingesetzt werden. Anschließend werden die Fasern gewaschen und getrocknet und ggf. noch einmal gereinigt, um alle Schmutzpartikel zu entfernen. Aus den getrockneten Ananasblattfasern entsteht dann in einem mechanischen Prozess mithilfe von biokompatibler Polymilchsäure eine Art Netz bzw. filzartiger Teppich (das sogenannte „Piñafelt“).
Für die Weiterverarbeitung werden die aufgerollten Fasern dann von den Philippinen aus nach Italien und Spanien verschifft, wo die Fasen mit GOTS-zertifizierten Farbpigmenten gefärbt und/oder für eine bessere Haltbarkeit mit Harz beschichtet werden.
Im 2020 wurde Piñatex mit dem „Certified B Corporation“-Siegel ausgezeichnet. Dieses Siegel zeichnet Unternehmen aus, die nicht nur ihrer wirtschaftlichen, sondern vor allem auch ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. Es geht darum, Gewinn und Verantwortung in Einklang zu bringen und die Wirtschaft als Kraft für das Gute anzusehen.
Leder
Restposten, vegetabil gegerbt
An den Ecken und Randbereichen der Taschen, also an allen kritischen Bereichen, verwenden wir aktuell echtes Leder, denn wir haben festgestellt, dass derzeit kein nachhaltig hegestelltes, veganes Material unseren hohen Ansprüchen gerecht wird.
Wir verzichten auch bewusst auf die klassischen Kunstleder wie Polyurethan-Leder (PU-Leder) oder PVC-Leder, weil diese einerseits minderwertig im Vergleich zu echtem Leder sind und die Herstellung problematisch ist:
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PU wird aus Erdöl hergestellt, ein endlicher Rohstoff, dessen Förderung und Verarbeitung für unsere Umwelt kritisch ist
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Die Produktion ist sehr risikoreich und störanfällig. Alle Zwischenprodukte sind hochgradig giftig die besondere Sicherheitsmaßnahmen erfordern, u.a. Chlor (sehr giftig), Ethylenoxid (krebserzeugend und mutagen) und Phosgen (extrem giftige Chemikalie, die in höheren Dosen binnen Sekunden zum Tod führen kann)
Unser italienisches Nappaleder beziehen wir in kleinen Mengen als Restposten von der klassischen Lederindustrie. Es ist ganz natürlich, denn wir verzichten auf die umweltschädliche Chromgerbung. Aber warum ist Chrom umweltschädlich? Der Abbau des Schwermetalls in afrikanischen und asiatischen Tagebauen verbraucht viel Energie. Böden werden in großem Stil entwässert und Kleinbauern enteignet. Und auch durch die Chromgerbung selber können umweltschädliche und giftige Chemikalien ins Abwasser gelangen (vor allem das schwermetallhaltige Chromtrioxid), die teilweise als krebserregend gelten.
Unser Leder ist vegetabil gegerbt. Für diesen speziellen Prozess der Verarbeitung kommen ausschließlich natürliche Gerbstoffe zum Einsatz. Diese werden zum Beispiel aus Eichen- oder Fichtenrinde, Taraschoten, Olivenblättern, Quebrachoholz, Rhabarberwurzeln oder Mimosarinde gewonnen. Die Wirkstoffe, die in diesen Pflanzenarten vorkommen, werden “Tannine” genannt. Sie werden von den Pflanzen produziert und gespeichert, um Fressfeinde abzuwehren.
Die Gerbung mit pflanzlichen Mitteln ist leider auch kostspieliger als die Chromgerbung, denn sie ist vergleichsweise aufwendig: Bis zu 30 Kilogramm Rinde oder 20 Kilogramm Früchte werden benötigt, um eine einzige Haut zu gerben. Die Produktionszeit für pflanzlich gegerbtes Leder beträgt mehrere Wochen. Mit der Chromgerbung können Tierhäute im Vergleich in wenigen Tagen zu Leder verarbeitet werden.
Vegetabil gegerbtes Leder enthält keinerlei chemische Verbindungen und sorgt für besonders hochwertige Produkteigenschaften wie natürlichen Schutz und Atmungsaktivität. Das Leder von TASCALI verfügt somit über weiche und offenporige Eigenschaften und eine natürliche Oberflächenstruktur, die wir so lieben.